NSU: Mordend gescheitert

Sechs Hypothesen zum rechten Terror des NSU

Die folgenden sechs Hypothesen sollen dazu dienen, den NSU möglichst genau einschätzen zu können und die richtigen Lehren daraus zu ziehen. Sie sind notwendigerweise vorläufig und bedürfen der Weiterentwicklung und gegebenenfalls Korrektur, wenn neue Erkenntnisse auftauchen. Genauigkeit der Analyse ist eines der Mittel im Kampf gegen den rechtsradikalen Terror. Sie sind bewusst zugespitzt formuliert – möge es die Diskussion fördern.

1. Der NSU war eine lokale Erscheinung
Ende der 1990er Jahre gab es in Kameradschafts-Kreisen Diskussionen über bewaffneten Kampf, und auch das Konzept „leaderless resistance“ – also Terroranschläge ohne Tatbekennung, begangen von einem Zellen-Netz ohne Führungszirkel – wurde gerade im Umfeld von Blood&Honour verbreitet. Doch der Gang in den Untergrund war allem Anschein nach nicht planmäßig, sondern von den Umständen bestimmt. Weiterlesen

NSU: Hat die Antifa versagt?

Das Antifaschistische Info-Blatt (AIB) hat in seiner Ausgabe Frühjahr 2012 mit dem Artikel „Nur zehn Tote mehr?“ schon einen wichtigen ersten Beitrag zur selbstkritischen Aufarbeitung des Falles aus linker Perspektive geliefert. In der Tat stellt gerade die öffentliche Debatte hierzu insofern eine pikante Situation dar, als manche kritische Frage, mit der momentan die staatlichen Sicherheitsbehörden bedrängt werden, sich der antifaschistischen Linken fast wörtlich ebenso stellen lässt. Weiterlesen