Nicht, daß ich etwas gegen Kassandra-Rufe hätte. Ich rufe selbst gern in den Wald hinein. Vor fünf Jahren wagte ich in einem Text zu „Neuen Medien“ die Prognose, es werde noch zehn bis fünfzehn Jahre dauern, bis diese Medien vollends ihre Funktion im Rahmen von Kapital und Herrschaft erfüllen könnten, von den anarchischen Räumen des Internet und den gepriesenen Chancen direkter Beteiligung werde dann kaum etwas übrig geblieben sein. Damit verbunden war die Erwartung, daß es in den kommenden Jahren stetig bergab gehen werde mit den Möglichkeiten neuer Medien für linke, emanzipative Ideen. Wie schon so oft hat sich die Wirklichkeit als störrischer und widersprüchlicher erwiesen als die Prognose. Das hat vor allem zwei Hintergründe. Weiterlesen