Heinz Lembke, 1981: „Werwolf” oder „Gladiator”?

Ich beschäftige mich in drei Teilen mit Heinz Lembke, den 1981 bei ihm entdeckten Waffendepots und dem möglichen Zusammenhang mit der geheimen Stay-Behind-Organisation der NATO-Staaten: Wer war Heinz Lembke? Was machte er in den 1970er Jahren in der Lüneburger Heide, wie und warum entstanden seine Depots? Was ist die Geschichte der Stay-Behind-Organisation (SBO) in der Bundesrepublik, und gibt es eine Verbindung zwischen Lembke und der SBO? Weiterlesen

Oktoberfest-Attentat 1980: Artikel im Apabiz-Monitor

Ein Artikel von mir ist im „Monitor“ (Rundbrief des apabiz) Nr. 63 erschienen. Einleitung:

Mythos München: Bei einem Bombenanschlag auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980 starben 13 Menschen, über 200 wurden verletzt. Der Bombenleger hatte zumindest zeitweise einer Neonazigruppe nahe gestanden. Viel mehr ist bis heute nicht bekannt. Für viele BRD-Linke war das ausreichend, um einen weiteren Beleg für eine »Faschisierung« des Staates zu sehen. Ein skeptischer Blick zurück auf die Münchner Melange aus Indizienketten, analytischen Fehldeutungen, auf Geheimdienste und linke Geschichtsmythen.

Filmbesprechung: Der blinde Fleck

Der Spielfilm „Der blinde Fleck“ von Daniel Harrich setzt den schlimmsten Terroranschlag der bundesdeutschen Geschichte auf die Tagesordnung, den Anschlag auf das Münchener Oktoberfest am 26. September 1980.

Als jemand, der sich gründlich mit dem Oktoberfestanschlag beschäftigt hat, habe ich dem Film mit Hoffnungen und Sorgen entgegengesehen. Hoffnung, weil durch das verstärkte öffentliche Interesse Bewegung in den rätselhaften Fall kommen könnte; Sorge, weil das Thema so komplex ist, dass es mir fast unmöglich schien, daraus einen stimmigen Film zu machen. Sowohl Hoffnung als auch Sorge scheinen berechtigt gewesen zu sein. Weiterlesen

Oktoberfest-Attentat 1980: Eine Revision

Ende Januar 2014 wird der Spielfilm »Der blinde Fleck« das Attentat beim Münchener Oktoberfest 1980 wieder zum Gegenstand vieler Diskussionen und Vermutungen machen.
Ich habe rund eineinhalb Jahren lang Recherchen zu dem Attentat angestellt und will hier ein vorläufiges Fazit ziehen. Die Ergebnisse haben mich selbst überrascht, denn sie widersprechen in wesentlichen Punkten dem bekannten »Kanon« der linken, kritischen Geschichtsschreibung.

Siehe dazu auch meinen Artikel in der aktuellen a&k 590, der inhaltlichen etwa der folgenden Einleitung entspricht.

Bereits im Februar 2013 hatte ich einen längeren Text zur mutmaßlichen Rolle der Wehrsportgruppe Hoffmann (WSG) bei dem Anschlag veröffentlicht, im September 2013 eine Analyse zur Person des vermutlichen Attentäters Gundolf Köhler. Diese beiden Arbeiten habe ich für meine hier vorgelegte Untersuchung überarbeitet und eingefügt. Der gesamte Text umfasst 160 Seiten und steht hier als PDF zur Verfügung.. Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, werden ich ihn aktualisieren und dies kenntlich machen.

Der Umfang des Textes macht bereits deutlich, dass es fast unmöglich ist, einzelne Aspekte des Falles isoliert und kurz zu diskutieren. Wenn ich im folgenden meine wichtigsten Schlussfolgerungen zusammenfasse, muss ich auf eine Beweisführung verzichten und dafür auf die Gesamtuntersuchung verweisen. Weiterlesen

Braune Scheine: Die Finanzen des NSU

Die ungefähre Geschichte der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) von 1998 bis 2011 ist schon in zahlreichen Veröffentlichungen nachgezeichnet worden. Relativ wenig beachtet wurde dabei bisher die Frage der finanziellen Verhältnisse.

Die Ermittlungsbehörden interessierten sich für die Finanzen des NSU vor allem unter dem Aspekt, ob dadurch weitere Personen als UnterstützerInnen des NSU erkennbar würden: Etwa durch Geldspenden an das Trio, oder weil anhand von Kontoverbindungen Mitwisserschaft anzunehmen sein könnte. Diese Finanzermittlungen waren umfangreich, aber nicht sehr ergiebig. Sie belasteten zwar einige wenige Personen aus dem engsten Umfeld des Trios, brachten aber darüber hinaus keine neuen Spuren. Nachdem das BKA zu dem Ergebnis kam, dass der NSU von dem bei Überfällen erbeuteten Geld leben konnte, also keine finanzielle Hilfe von außen benötigte, wurde hier offenbar nicht weiter nachgeforscht.1

Aus antifaschistischer Sicht ist aber auch die umgekehrte Frage interessant: Was haben die NSU-Mitglieder mit dem Geld gemacht? Haben sie etwa durch Geldspenden eine materiell bedeutsame Rolle in der Neonazi-Szene gespielt? Dazu will ich im folgenden ein paar Überlegungen und spekulative Berechnungen anstellen, die – das sei vorweggenommen – zuletzt zu dem Ergebnis führen werden, dass das sehr wahrscheinlich nicht der Fall war. Weiterlesen